An dem wunderbar warmen Septembertag kamen etwa 220 Besucher zur Vernissage der Ausstellung »Afghanistan Endlos«. Die Fotos der Ausstellung stammen von dem hannoverschen Fotografen Daniel Pilar. Zwischen 2007 und 2014 reiste Daniel Pilar 9 Mal nach Afghanistan. Jenseits von vordergründigen Gefechtsszenen fotografierte er dort vor allem den Alltag der Bundeswehr-Soldaten und der afghanischen Bevölkerung.
Die einleitenden Worte zum Bundeswehr-Einsatz und zur Lage in Afghanistan hielt der Journalistik-Professor Eric Chauvistré, der selbst viele Jahre lang in der Krisenberichterstattung für verschiedene Medien tätig war und auch mit Daniel Pilar in Afghanistan zusammenarbeitete. Er ist Autor des Buches »Wir Gutkrieger. Warum die Bundeswehr im Ausland scheitern wird«. Anhand von einigen Bildbeispielen machte Eric Chauvistré deutlich, wie sehr in seinen Augen die Fotografien Pilars die tatsächliche Situation am Hindukusch beschrieben. Für ihn sei der Einsatz hauptsächlich vom Warten bestimmt, Kampfeinsätze seien selten und viele Soldaten haben die Einsicht in den Sinn ihrer Anwesenheit längst verloren, sofern sie überhaupt je daran glaubten. Gerade diese Situation würden die Fotos Daniel Pilar sehr gut beschreiben.
In einem Gespräch mit Prof. Rolf Nobel erläuterte Daniel Pilar im Anschluss seine Arbeitsweise in Kabul. Fragen von Sicherheit kamen dabei ebenso zur Sprache wie die Unabhängigkeit der Berichterstattung vor dem Hintergrund von Zensur seitens der Presseoffiziere der Bundeswehr.
Fotos: Albert Rein