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Buffalo Ballad
Heidi & Hans-Jürgen Koch Eröffnung am 18. November 2015 um 19:00 Uhr Ausstellung vom 19. November - 17. Januar 2016Buffalo Ballad lautet der Titel des aufwendigen Fotoprojektes des Fotografenehepaares Heidi und Hans-Jürgen Koch, das vom 19. November bis zum 17. Januar in der hannoverschen Fotogalerie GAF ausgestellt wird. Es ist die visuelle Spurensuche im Herzen des Bisonlandes nach dem Geist und Myhos dieser amerikanischen Ikone. In den magischen Schwarz-Weiß Bildern der beiden Fotografen wird der Bison zu einer realen Vision: „Es muss da draußen Orte geben, wo archaische Kreaturen frei leben können. Nur eine Welt, in der das möglich ist, ist eine lebenswerte Welt.“ Heidi und Hans-Jürgen Koch, die für die bedeutendsten Bildmagazine der Welt arbeiten, zählen zu den angesehensten internationalen Naturfotografen. Ihr Fotoprojekt ist auch eine Hommage an die amerikanische Seele, die sich in den kolossalen Tieren manifestiert.
Für ihre Aufnahmen sind sie durch das Herz des Bisonlandes gereist, durch North und South Dakota, Wyoming, Colorado und Montana. »Unser Bild des Bisons ist weder romantisch noch nostalgisch. Es zeigt gleichermaßen Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der amerikanischen Prärie“, sagen Heidi und Hans-Jürgen Koch.
Der Donner rollte über die Prärie – und dann war Stille… Wahrscheinlich waren es mehr als 30 Millionen Amerikanischer Bisons, die im 16. Jahrhundert über die Grasebenen zwischen Kanada und Mexiko und von den Rocky Mountains bis zum Mississippi zogen. Die Prärie war ein wogender Ozean aus zottigen, dunklen Leibern. Mit der Besiedlung des amerikanischen Mittelwestens begann ein gigantisches Schlachten. Niemals zuvor haben Menschen in einem so kurzen Zeitzraum so viele Tiere getötet. In weniger als zwei Jahrzehnten wurde die gesamte Population vernichtet. Fast. Die Geschichte des Bisons ist eine Parabel über Globalisierung und das Zusammenspiel von technischem Fortschritt, Kapitalismus, Unverständnis ökologischer Zusammenhänge, Ideologien und Politik. Der Bison symbolisiert die Amerikanische Seele. Theodor Roosevelt schickte die Kavallerie, um die letzten ihrer Art zu bewachen. Er wurde zum Urvater des US-Naturschutzes.
Heute wird der Bison im Rahmen des Langszeitprojektes „Buffalo Commons“ wieder angesiedelt, auch um der Desertifikation der Great Plains Einhalt zu gebieten – dies führte in den 30ern zum „Dust Bowl“, den Hungerjahren, die Zehntausende von Siedlern zur Flucht aus dem wertlos gewordenen Land getrieben hatten – und wenn erneut, Hunderttausende Bisons frei über Teile der Plains ziehen könnten, dann würde sich auch das Land wieder erholen: ökologisch, ökonomisch und sozial, so die Planer dieses Projekts.
Heidi & Hans-Jürgen Koch studierten vor ihrer Karrriere als Fotografen Sozialarbeit und Verhaltensforschung. Vor mehr als 25 Jahren erfolgte der gemeinsame Schritt in die Welt der Fotografie. Die Spannbreite des fotografischen Schaffens und der ihnen eigenen Sichtweise spiegelt sich auch in ihren Preisen und Auszeichnungen wider, u.a. vom Art Directors Club Deutschland und Europa, BBC Wildlife Photographer of the Year, Lead Award, Deutscher Preis für Wissenschaftsfotografie, Hansel-Mieth Preis, World Press Photo Award. Heidi und Hans-Jürgen Koch sind für ihr Werk auch mit dem Dr.-Erich-Salomon-Preis (2011) bedacht worden. Sie leben in der Nähe von Kiel.