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Hannover Shots I Echo Echo – Hannover Kolonial
Kai Löffelbein Eröffnung am 05. April 2023 Ausstellung vom 06. April - 30. April 2023Foto: Kai Löffelbein
Die GAF hat über ALLE Osterfeiertage geöffnet.
Ausstellungseröffnung: Mittwoch, 5. April 2023, 19 Uhr
Grußwort: Belit Onay (Oberbürgermeister Hannover, Vorstandsvorsitzender HannoverStiftung), Einführung: Prof. Dr. Karen Fromm, (Hochschule Hannover / Visual Journalism and Documentary Photography, Jurymitglied Hannover Shots).
Führung durch die Ausstellung: Donnerstag, 13. April 2023, 19 Uhr, GAF Eisfabrik, Hannover, mit Kai Löffelbein und „Hannover Shots“-Jurymitglied Prof. Dr. Karen Fromm (Hochschule Hannover)
Künstlergespräch: Donnerstag, 20. April 2023, 19 Uhr, GAF Eisfabrik Hannover, mit Kai Löffelbein, Dr. Claudia Andratschke (Landesmuseum Hannover, Netzwerk Provenienzforschung Nds.), Tchadarou Abdoul (Generation Postmigration e.V.), Dr. Jens Binner (ZeitZentrum Zivilcourage) | Moderation: Hanna Legatis
Vom 06. bis 30. April 2023 wird in der Galerie für Fotografie (GAF) in Hannover die Ausstellung „Echo Echo – Hannover kolonial“ des hannoverschen Fotografen Kai Löffelbein gezeigt. Er erhielt 2022 das mit 10.000 Euro dotierte Fotostipendium „Hannover Shots“ der Sparkasse-HannoverStiftung. In seiner Ausstellung setzt sich Kai Löffelbein mit dem postkolonialen Vermächtnis Hannovers auseinander. Dafür hat der Fotograf sich im öffentlichen Raum und in musealen Sammlungen auf eine intensive Spurensuche begeben.
Mit den Kolonialgebieten in Afrika erlangte Deutschland ab 1880 Zugriff auf wertvolle Ressourcen und menschliche Arbeitskräfte. Zwangsarbeit und Gewalt gegenüber der Bevölkerung waren Bestandteile der deutschen Kolonialpolitik. Lange Zeit fand der deut-sche Kolonialismus in der nationalen Gedenk- und Erinnerungslandschaft und auch in der akademischen Forschung keinen Platz. Die Wichtigkeit, das koloniale Erbe aufzuarbeiten und damit historische Verantwortung zu übernehmen, ist erst in den letzten Jahren ins politische und öffentliche Bewusstsein gerückt. Dazu zählen z.B. die Rückgabe von Kultur-objekten aus kolonialem Kontext und die Diskussion über Denkmäler, wie auch die Benennung von Straßen oder Plätzen.
Kai Löffelbein hat sich für seine Ausstellung „Echo Echo – Hannover kolonial“ auf die Suche nach den vergessenen Spuren und Relikten in der Stadtlandschaft und den Archiven Hannovers begeben, aber auch koloniale Stereotype ausgemacht. So geraten das sogenannte Afrika-Viertel in Hannover-Badenstedt und bekannte Handelshäuser ebenso in seinen konzentrierten Blick, wie die Sambesi-Themenwelt des Hannoverschen Zoos. In der Haltung stets dokumentierend, verkehren sich bisweilen die Wirklichkeits-ebenen in den Fotografien Löffelbeins: Was sehen wir da eigentlich? Handelt es sich wirklich um eine verunglückte Propellermaschine im Urwald?
Kai Löffelbein (*1981) arbeitet an eigeninitiierten Langzeitprojekten und ist dafür immer wieder auch in Afrika und Asien unterwegs. Ein Schwerpunkt seiner Arbeit sind sozio-ökonomische Globalisierungsprozesse des 21. Jahrhunderts, u. a. Produktions- und Wertschöpfungsketten und die Frage, welche Position der Mensch innerhalb dieser einnimmt.
Die Sparkasse-HannoverStiftung schreibt das mit 10.000 Euro dotierte Stipendium „Hannover Shots” im Sommer 2023 erneut aus und kehrt damit zum zweijährigen Turnus zurück. Das Stipendium lädt professionelle Fotograf*innen ein, Hannover mit einem individuellen Blick und einem selbst gewählten Thema zu begegnen.