Fotos: ANN-CHRISTINE JANSSON
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»Umbrüche: Fotografien 1980-1995« von Ann-Christine Jansson
Wie spiegeln sich die Erlebnisse der Menschen bei der friedlichen Revolution, dem Mauerfall und der Zeit danach wider?
Die Umbrüche der jüngeren Geschichte, in Ost und West, bringt uns die in Berlin lebende schwedische Fotografin Ann-Christine Jansson in besonderer Weise nahe. Mit ihrem offenen Blick von außen gelingt Jansson eine ganz eigene Schilderung der Deutsch-Deutschen Geschichte.
Die Ereignisse vor dem Fall der Mauer und die friedliche Revolution, die zu dem Fall der Mauer geführt haben sowie die darauf folgenden Umwälzungen im Leben der Menschen werden in einem umfangreichen Ausstellung gezeigt. Einfühlsam wird uns das Leben in der geteilten Stadt Berlin und in Ost- und West-Deutschland mit ihren Protest- und Widerstandsbewegungen nahe gebracht. Im Mittelpunkt stehen stets die Menschen, die diese historischen Ereignisse mitprägten. In ihren Gesichtern lesen wir, was in ihnen vor sich geht: Angst, Wut, Verzweiflung, Freude, Hoffnung.
Ein größerer Abschnitt ist der Opposition in der ehemaligen DDR gewidmet. Es sind Fotografien jener Menschen, die dazu beigetragen haben, die Gesellschaft zu verändern und einen radikalen Umbruch zu bewirken. In den Gesichtern spüren wir ihre Betroffenheit, ihre Ängste, aber auch ihren Mut. Ohne ihren Beruf zu verraten ist Jansson damals oft über die Grenze von West- nach Ost-Berlin am Grenzübergang für Ausländer, Checkpoint Charlie, gegangen. So konnte sie an vielen Treffen und Demonstrationen der ost-deutschen Opposition teilnehmen und Begegnungen mit der Kamera festhalten, die nicht selbstverständlich sind. Sie war immer ganz nah dabei. Diese Fotos wurden ohne ihren Namen – international in Zeitungen und Zeitschriften – veröffentlicht, damit sie wieder in die DDR einreisen konnte.
Im Herbst 2019 jährte sich der Fall der Berliner Mauer zum 30. Mal. Gerade vor dem Hintergrund der gegenwärtigen Debatten um Europa und den zunehmenden rechtspopulistischen Bewegungen ist es wichtig, den Blick noch einmal auf die Zeit vor und nach der Wende zu richten.
Der subjektive Blick der Fotografin lässt den Zeitgeist jener Jahre in ihren Fotos lebendig werden. Beim Fotografieren baute Jansson eine große Nähe zu den Porträtierten auf… Ihre Offenheit Menschen gegenüber sieht man den Bildern an. Peter Wensierski, Spiegel online
Überhaupt, die Bilder in dem Band „Umbrüche: Fotografien 1980-1995“ eignen sich fast alle als Symbolbilder für eben jene Wendepunkte. Philipp Hindahl, Monopol, Magazin für Kunst und Leben
Ann-Christine Jansson hat einen besonderen Blick für die Momente, in den die harte Pose einen Spalt offenlässt für das Weiche und Unentschiedene. Harry Nutt, Berliner Zeitung, Frankfurter Rundschau
Es sind die Begegnungen mit den Menschen, der einzigartige Augenblick oder das Resultat von behutsam gewachsenem Vertrauen, die ihre Bilder von den dramatischen Umwälzungen in Deutschland kennzeichnen. Daniela Marquardt, Schwedischer Rundfunk

Love Parade Kurfürstendamm, Berlin 1994

1.Mai Strassenschlacht Riot in Berlin Kreuzberg

Hausbesetzung, das neue Badezimmer.

Blixa Bargeld Musiker, Performance Künstler, Komponist, Autor und Schauspieler Gründungsmitglied und Sänger der Gruppe Einstürzende Neubauten. West Berlin 1985

Picknick an der Mauer 1986

Vietnamesin mit Kind nach der Deutschen Wiedervereinigung in Berlin-Marzahn, 1993

Berlin 1989, Maueroeffnung an der Bernauerstrasse

Demonstration am Checkpoint Charlie 1987; Grenzsoldaten der DDR (links) stehen West-Berliner Polizisten (rechts) gegenüber. Im Vordergrund ein Demonstrant auf DDR-Gebiet, der Streifen rechts markiert die Grenze. In diesem Jahr begingen beide Teile Berlins die 750-Jahr Feier