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Vergangene Ausstellung
»Klimawandel«
Fotografien vom DOCKS Collective, Esther Horvath, Jonas Kako, Konstantinos Tsakalidis
Ausstellungseröffnung am Mitwoch, 12. Juli 2023, 19 Uhr
Ausstellung vom 13. Juli - 13. August 2023, Do. - So. 12 bis 18 Uhr
Die Welt wird wärmer. Das Eis schmilzt. Das Wasser steigt und die Erde trocknet aus. Es ist kein Mythos, kein Schwindel und keine Verschwörungstheorie. Man mag sich darüber streiten können, wie wir damit umgehen. Aber die Daten und Fakten sprechen für sich.

Die Auswirkungen des Klimawandels wurden lange Zeit nur im globalen Süden wahrgenommen. Doch mit zunehmenden extremen Wetterereignissen sind in den letzten Jahren vermehrte auch die Hauptverursacher in Europa und den USA von den Konsequenzen der globalen Erderwärmung betroffen.

Aus diesem Anlass zeigen wir vier Arbeiten, die sich mit den Auswirkungen des Klimawandels in Deutschland, den USA, Griechenland und der Arktis beschäftigen und uns vor Augen führen, wie der Klimawandel auch unser Zuhause verändert.

Der Colorado River war bis in die 80er Jahre einer der wasserreichsten Flüsse der USA und erstreckt sich auf einer Länge von über 2.000 Kilometern von den schneebedeckten Bergen der Rocky Mountains bis in den Golf von Kalifornien nach Mexiko. Mittlerweile ist der Colorado der am stärksten bedrohte Fluss der USA und leidet unter langhaltenden Dürren, sodass im Mündungsdelta nur noch ein Rinnsal in den Pazifik fließt. Der Fotograf Jonas Kako ist mehrmals entlang des Colorado gereist und hat die Auswirkungen des austrocknenden Flusses auf die Menschen und die gesamte Region dokumentiert. Für sein Bild von drei Imkern am Colorado erhielt der Hannoveraner im März 2023 den World Pess Photo Award, dem weltweit größten Wettbewerb für Pressefotografie, in der Kategorie für die Region Nord- und Südamerika.

Im August 2021 erlebte Griechenland die längste Hitzewelle der letzten 30 Jahre mit Temperaturen von über 47 Grad Celsius und hunderten von Waldbränden. Laut dem *Hellenic Fire Service* wurden in dieser Zeit 428 Waldbrände im Land registriert. Vor allem auf den Inseln Attica, Peleponnese und Evia wüteten die Brände unkontrolliert, sodass über 2000 Menschen evakuiert werden mussten. Der griechische Fotograf Konstantinos Tsakalidis fing die apokalyptischen Szenarien seines Heimatlandes ein und macht gleichzeitig auf die ökologische Katastrophe von über 50.000 Hektar verbranntem Land aufmerksam. Auch er gewann für das Bild der klagenden Frau vor einem von den Flammen bedrohten Haus den World Press Photo Award.

Das Ahrtal Hochwasser kostete im Sommer 2021 über 180 Personen das Leben. Für viele Menschen änderte sich über Nacht alles. Einer breiten Mehrheit wurde nach der Flut deutlich: Der Klimawandel ist in Deutschland angekommen. Einen Tag nach der Katastrophe machten sich die fünf Mitglieder des DOCKS Collective - Ingmar Nolting, Maximilian Mann, Aliona Kardesh und Fabian Ritter - auf dem Weg ins Ahrtal und dokumentierten die Zerstörung und gleichzeitig die unfassbar große Solidarität der helfenden Freiwilligen. Als das mediale Interesse wieder abnahm, beschloss das Kollektiv, weiterhin in die Region zu fahren. Daraus entstand ihre Langzeitdokumentation »Ein Jahr entlang der Ufer«. Das DOCKS Collective erhielt bei der Rücklblende 2021, dem Preis für politische Fotografie und Karikatur, für eine Aufnahme von einem Rettungsboot, das nachts nach Überlebenden der Flutkatastrophe sucht, den Preis für das beste Foto.

Die ungarische Fotografin Esther Horvath, Mitarbeiterin des Alfred-Wegener-Instituts, Heimholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung, beschäftigt sich in ihrem Projekt »Polarnight« mit der vom Alfred-Wegener-Institut geleiteten Expedition MOSAiC in den zentralen Arktischen Ozean. Im September 2019 bricht der deutsche Forschungseisbrecher Polarstern zu einer einjährigen wissenschaftlichen Polarexpedition namens MOSAiC auf, der größten wissenschaftlichen Expedition der Geschichte. »Polarnight« zeigt die wissenschaftliche Arbeit, die Herausforderungen und das Leben an Bord. Eingefroren im Meereis trieb das Schiff ein Jahr lang durch den zentralen Arktischen Ozean, einschließlich des arktischen Winters. Dafür erhielt sie 2020 ebenfalls den renommierten World Press Photo Award. In der GAF werden außerdem Bilder ihrer Arbeit »Stars of Polar Night« mit Texten des GEO Journalisten Lars Abromeit gezeigt, die Portraits von Forscherinnen des Dorfes Ny-Ålesund, auf der Inselgruppe Svalbard zeigen, der Heimat der deutsch-französischen Forschungsstation AWIPEV.. Die Arktis spielt eine Schlüsselrolle im Klimageschehen, und Ny-Ålesund ist einer der weltweit wichtigsten Stützpunkte für die Polarforschung. An kaum einem anderen Ort der Erde lässt sich der Puls der Eiswelt so gut und ungestört fühlen.

Galerie für Fotografie in der Eisfabrik (GAF)
Seilerstraße 15d
30171 Hannover
Der Eintritt ist frei.
Telefon: 0511-89977313
E-Mail: galerie@gafeisfabrik.de